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Seekrankheit
Seekranke Person an Bord einer Jacht

Seekrankheit

Autor: Kim Kaiser

Lesedauer: 4 Minuten

Bestes Mittel gegen Seekrankheit – Genießen Sie Ihre Reise auf hoher See

Kaum hat das Schiff abgelegt, beginnt das Schaukeln und damit auch oft das Unwohlsein und die Reiseübelkeit. Es liegt nicht an mangelnder Seetauglichkeit – selbst erfahrene Seefahrer können mit Seekrankheit zu kämpfen haben. Durchschnittlich wird ein Drittel der Passagiere seekrank, auch bei ruhigem Wetter. Bei stärkeren Wellen steigt diese Zahl rapide an. Seekrankheit ist eine Form der Reisekrankheit (Kinetose), die auch bei Autofahrten, im Flugzeug oder auf Achterbahnen auftreten kann.
Warum werden wir seekrank? Auf See ist unser Körper verschiedenen Kipp- und Drehbewegungen ausgesetzt. Diese Bewegungen werden von den Haarzellen im Innenohr und den Bewegungsrezeptoren in den Muskeln ans Gehirn gemeldet, das diese Signale mit den visuellen Eindrücken abgleicht. Das Gehirn ist jedoch an Bewegungen an Land gewöhnt, wodurch es zu einem Konflikt der Signale kommt, der Seekrankheit auslöst. Nach längerer Zeit auf See kann sich der Körper anpassen, aber zurück an Land muss sich das Gleichgewichtssystem ebenfalls wieder einstellen. Dieses Gefühl des Schaukelns verschwindet meist nach einem Tag. Seekrankheit kann jeden treffen, aber mit einigen Maßnahmen kann man sie erfolgreich bekämpfen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche verschiedenen Methoden und Wirkstoffe bei Seekrankheit helfen können und was es mit Histamin, Scopolamin und Diphenhydramin auf sich hat.

Inhalt

1. Symptome und Dauer von Seekrankheit

2. Seekrankheit vorbeugen

3. Tabletten und Co. gegen Seekrankheit

Symptome und Dauer von Seekrankheit

Einige Symptome von Seekrankheit sind ganz ähnlich wie die einer Erkältung, einer Magenverstimmung oder auch anderen Erkrankungen. Damit Sie auf Ihrer Reise besser einschätzen können, warum es Ihnen oder Ihren Liebsten schlecht geht, haben wir die klassischen Symptome einer Seekrankheit einmal für Sie zusammengefasst.

Typische Anzeichen der Seekrankheit:

  • Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Zittern und Schwitzen, Hitzewallungen
  • Blässe
  • Appetitverlust
  • Übelkeit und Erbrechen

Warum tritt die Übelkeit überhaupt auf? 

Forscher vermuten, dass Übelkeit und Erbrechen als Schutzreflexe auftreten, da die Wahrnehmungen bei Seekrankheit denen bei einer Vergiftung ähneln.

Wie lange dauert Seekrankheit? 

Nach zwei bis drei Tagen auf See bessern sich die Beschwerden meist von selbst, da sich der Körper anpasst. Übelkeit und Unwohlsein können nach dem Erbrechen nachlassen, aber auch wiederkehren.

Seekrankheit vorbeugen

Es gibt tatsächlich eine Prophylaxe gegen Seekrankheit. Sie können schon vor der Reise etwas tun, indem Sie einige Punkte beachten

10 Tipps gegen Seekrankheit:

  1. Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin, besonders zu Beginn der Reise.
  2. Wählen Sie eine Kabine mit Fenster, damit Sie das Meer sehen können.
  3. Gehen Sie an die frische Luft! Flanieren Sie an Deck oder ruhen Sie sich in einem Liegestuhl aus. Vermeiden Sie unangenehme Gerüche wie Dieselabgase oder verbrauchte Luft in der Kabine.
  4. Vermeiden Sie konzentrierte Arbeit am Computer oder Lesen unter Deck.
  5. Lenken Sie sich ab: Ein Hörspiel oder Musik kann helfen.
  6. Denken Sie positiv: Das kann leichte Beschwerden lindern.
  7. Akupressur könnte helfen: Der Nei-Kuan-Punkt liegt etwa zwei Zentimeter unterhalb des Handgelenks an der Innenseite des Unterarms. Drücken Sie diesen Punkt für mindestens eine Minute und wiederholen Sie dies auch am anderen Arm.
  8. Essen Sie kleine Portionen. Ein leerer Magen schwächt den Kreislauf, ebenso wie zu üppige Mahlzeiten. Wählen Sie leichte Speisen und essen Sie zwischendurch kleine Snacks.
  9. Achten Sie bei Ihrer Ernährung darauf, Histaminhaltige Lebensmittel zu vermeiden. Dazu Gehören, Spinat, Tomaten, Gurken, bestimmte Käsesorten, Rohwurst, roher Schinken, Sauerkraut, Hefeextrakte, Wein und Bier, langsam reifenden Käse- und Wurstsorten (u. a. Gruyère, Roquefort, Salami), bestimmte Fischarten wie Makrele, Thunfisch oder marinierter Hering.
  10. Bei den ersten Symptomen sollten Sie sofort reagieren. Legen Sie sich an einen ruhigen, gut belüfteten Ort und schließen Sie die Augen. Ein Nickerchen kann helfen.
  11. Ingwer gilt als wirksames Mittel gegen Seekrankheit: Fangen Sie mehrere Tage vor der Reise an, täglich zwei Gramm Ingwer als Scheiben zu kauen oder als Tee mit mindestens 6 Minuten Ziehzeit zu trinken. Alternativ dazu gibt es auch rezeptfreie Ingwer-Kapseln aus der Apotheke, mit denen Sie eine tägliche Menge von mindestens 1000 mg Ingwer zu sich nehmen sollten.

Tabletten und Co. gegen Seekrankheit

Wenn die Seekrankheit trotz aller Ratschläge einsetzt oder Sie stark betroffen sind, gibt es rezeptfreie Medikamente in der Apotheke, die Dimenhydrinat enthalten. Dazu gehören beispielsweise Kaugummis, Wirkstoff Pflaster und Tabletten gegen die Seekrankheit rezeptfrei erhältlich. In schweren Fällen können stärkere Medikamente vom Hausarzt verschrieben werden, die jedoch oft starke Nebenwirkungen haben. Aus diesem Grund sollten Sie in erster Linie die zehn oben genannten Tipps beherzigen und nur bei anhaltendem Bedarf auf eine medikamentöse Behandlung zurückgreifen, die beispielsweise die Aktivierung des Brechzentrums im Gehirn verhindern. 

Wenn Sie den Schritt zu Ihrem Hausarzt gehen, lassen Sie sich von ihm zum Thema Reisekrankheit und mögliche Wirkstoffe und Präparate beraten und wägen die Vor- und Nachteile gut ab. Besonders bei Reiseübelkeit und Unwohlsein bei Kindern ist der ärztliche Rat unabdingbar. Antihistaminika sind beispielsweise effektiv gegen Übelkeit, können jedoch Müdigkeit verursachen. Diphenhydramin und Dimenhydrinat blockieren die Übertragung von Nervenimpulsen zum Brechzentrum. Auch Scopolamin reduziert den Brechreiz und ist unter anderem als Pflaster erhältlich. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten diese Mittel nie ohne vorherige Beratung eingenommen werden. Gehen Sie also verantwortungsbewusst damit um und vergessen Sie gleichzeitig nicht – Ihre Kreuzfahrt soll nicht wegen Unwohlsein und Reiseübelkeit ins Wasser fallen!

Kim Kaiser

Als Digital Marketing & PR Managerin in der Tourismusbranche freue ich mich tagtäglich darüber, meine Arbeit mit meiner größten Leidenschaft verknüpfen zu können: Dem Reisen! In meiner Kindheit und den jährlichen Sommerurlauben an der Ost- und Nordsee begann meine Liebe fürs Meer. Später kam dann auch die Faszination fürs Wandern und die Berge hinzu. Und heute reise ich am liebsten an Orte, an denen die Berge auf das Meer treffen – denn diese Kombination sieht nicht nur sagenhaft schön aus, sondern bietet auch eine Vielzahl an Erkundungsmöglichkeiten. Und das Beste ist, dass Destinationen, die beides bieten, nicht immer weit weg sein müssen. So reise ich beispielsweise gerne nach Südfrankreich oder Kroatien. Aber auch ferneren Ländern wie beispielsweise Sri Lanka habe ich bereits einen Besuch abgestattet. Ich bin 35 Jahre alt, lebe in Brühl im schönen Rheinland und freue mich auf viele weitere Reisen, die mein Leben bereichern. Alle interessanten Infos und Facts, die ich dabei sammle, teile ich auch künftig auf seereisen.de.

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